Jungvogel aus dem Nest gefallen

Jungvögel am Boden, meist nur scheinbar hilflos

Die Jungvögel verlassen im Frühjahr/Sommer ihre Nester. Meist geschieht das, bevor sie richtig fliegen können. So kommt es in dieser Zeit häufig vor, dass besorgte Bürger*innen scheinbar verlassene Jungvögel am Boden auffinden und helfen wollen.

Der Vogel ist gefiedert

Wer dem Drang nachgibt, die süssen Jungvögel mit nach Hause zu nehmen und aufzuziehen, hilft dem Tier in den meisten Fällen wenig. Die Aufzucht solcher Vögel ist schwierig, und das fehlende natürliche Verhalten der von Menschenhand aufgezogenen Vögel macht eine Auswilderung bzw. das Überleben in Freiheit problematisch – die Überlebenschancen solcher Tiere in freier Wildbahn sind sehr gering. Zudem sind Aufzucht und Haltung von Wildvögeln in Gefangenschaft nur mit Spezialbewilligung des kantonalen Veterinäramtes erlaubt.

In den meisten Fällen brauchen solche Jungtiere keine menschliche Hilfe: Vögel, die ihr Nest verlassen haben, werden auch am Boden noch von ihren Eltern weiter betreut und gefüttert. Geraten solche unerfahrenen kleinen Flatterer in kritische Situationen (wie zum Beispiel auf die Strasse, in die Nähe von Katzen usw.), ist es durchaus erlaubt, kurz und einfach erste Hilfe am Vogel zu leisten, indem das Jungtier aufgehoben und ins nächste Gebüsch gesetzt wird. Im Gegensatz zu anderen Wildtieren akzeptieren es Vogeleltern nämlich, wenn ihre Jungen kurz von Menschen berührt wurden, und betreuen sie anstandslos weiter.

Ansonsten gilt die goldene Regel: Lassen Sie Jungvögel dort, wo sie sind!

Ausnahmen!

Die Ausnahme bilden natürlich verletzte Jungvögel, solche Tiere gehören in die Obhut einer Pflegestation oder einer Tierarztpraxis.

Eine weitere Ausnahme sind aus dem Nest gefallene Segler (Mauersegler, Alpensegler): Sie können von ihren Eltern am Boden nicht gefüttert werden und benötigen Unterschlupf bei Adoptiveltern.

Jungvögel, die noch nackt sind, brauchen immer die Hilfe des Menschen. Bei ihnen - wie natürlich auch bei allen anderen tierischen Problemen – hilft der Tierrettungsdienst wenn immer möglich weiter.