Agaporniden

Die beiden Agaporniden Areion und Wowo kamen ins Tierheim Pfötli, nachdem ihr Halter verstorben war. Da bisher keine Verwandten des ehemaligen Halters ausfindig gemacht werden konnten, sind sie nun in unserer Obhut und auf der Suche nach einem neuen passenden Zuhause*.

Köbi flog seinem Finder auf einem Spielplatz direkt auf die Schulter und blieb dort sitzen. Der Finder verständigte den Tierrettungsdienst, der den Vogel sicherte und ebenfalls ins Tierheim brachte. Auch Moto wurde draussen aufgefunden und durch den Tierrettungsdienst ins Pfötli gebracht. Für beide wurde eine Fundmeldung aufgeschaltet, jedoch hat sich bis heute niemand gemeldet. Deshalb sind auch diese beiden nun auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

Alle wurden tierärztlich untersucht. Areion, Köbi und Moto sind kerngesund. Wowo weist ein paar kahle Stellen auf, doch die Federn wachsen bereits wieder nach.

Köbi ist sehr neugierig und menschenzugewandt, er kommt gerne von selbst auf die Hand, pickt jedoch ab und zu. Die anderen drei sind sehr ängstlich und beissen auch gelegentlich.

Diese bezaubernden Kleinpapageien sind auch als „Liebesvögel“ oder „die Unzertrennlichen“ bekannt, da sie Gesellschaft und Zuneigung benötigen. Daher möchten wir unsere Agaporniden jeweils paarweise, einzeln zu einem anderen Agaporniden oder in eine Gruppe vermitteln. Es ist auch möglich alle zusammen aufzunehmen. Wichtig ist, dass die Gruppe anschliessend aus einer geraden Anzahl von Vögeln besteht.

Haltungsanforderungen
Agaporniden gehen eine lebenslange, monogame Bindung mit ihrem Partner ein. Diese starke Bindung zwischen einem Paar hat ihnen auch den Namen die «Unzertrennlichen» oder «Liebesvögel» eingebracht. Die beiden Partner gehen sehr liebevoll miteinander um, kraulen sich oft, füttern sich gegenseitig oder sitzen eng aneinander gekuschelt zusammen. Deshalb müssen Agaporniden immer als Paar gehalten werden. Damit die Flugkünstler ihr grosses Bedürfnis nach Fliegen ausleben können, benötigen sie eine grosse Flugvoliere. In der Wohnung kann eine artgerechte Haltung mit einer geräumigen Zimmervoliere oder einem Vogelzimmer mit einer Domizilvoliere ermöglicht werden.
Die Mindestmasse einer Agapornidenvoliere mit täglichem Freiflug sind: 2-4 Tiere benötigen 0.96 m² Grundfläche (z.B. mit einer Breite von 120 cm und einer Tiefe von 80 cm) mit einer Höhe von 170 cm. Jedes weitere Tier benötigt 0.15 m² Grundfläche.
Die Mindestmasse einer Domizilvoliere, wobei die Tiere immer Freiflug haben, sind: Es wird eine Grundfläche von 0.6 m² (z.B. mit einer Breite von 100 cm, einer Tiefe von 60 cm und einer Höhe von 100 cm) benötigt. Jedes weitere Tier benötigt eine Grundfläche von 0.1 m². Grundsätzlich gilt jedoch, je grösser desto besser! Mit anderen Artgenossen gehen Agaporniden wenig zimperlich um und es wird beim Streit schon Mal fest zugebissen. Aus diesem Grund muss bei der Schwarmhaltung viel Platz für die Tiere geboten werden, damit sie sich aus dem Weg gehen und immer eine Rückzugsmöglichkeit finden können.  

Wissenswertes
Agaporniden gehören zu den kleinsten Papageien der Erde. In freier Wildbahn fliegt ein Agapornis am Tag mehrere Kilometer auf der Suche nach Futter und Wasser. Agaporniden haben einen starken Nagetrieb und somit können ihnen Bücher, Möbel und Wände zum Opfer fallen. In der Obhut des Menschen können sie bis zu 20 Jahre alt werden.

*Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich Verwandte des verstorbenen Halters melden, müssen die Tiere zurückgegeben werden. Sobald ein:e Rechtsnachfolger:in der verstorbenen Person oder eine andere berechtigte Person das Tier übernehmen möchte, wird die unterzeichnende Person von der Stiftung TierRettungsDienst darüber informiert und hat das Tier an die berechtigte Person herauszugeben.