Eine angeknabberte Nektarine und unerklärliche Kotspuren im Büro machten zwei ETH-Mitarbeitende stutzig. Als sie den vermeintlichen Siebenschläfer erblickten, boten sie umgehend den Tierrettungsdienst auf.
Ausgerüstet mit einem Fangnetz und einer Transportbox für Kleintiere, wurde unser Tierrettungsfahrer von der Anruferin in das Büro geführt. Beim Betreten des Raumes war sofort klar, dass sich das Einfangen als äusserst schwierig erweisen wird. Überall standen Kisten, Kartons und Gestelle mit Kabeln und Computern herum – ein wahres Paradies für den ausgezeichneten Kletterer. Mit der Taschenlampe wurde jede zugängliche Stelle abgeleuchtet, und die Kisten wurden vorsichtig umhergerückt. Einen kurzen Augenblick zeigte sich das Tier, um dann blitzschnell wieder zwischen den Gestellen zu verschwinden. Schliesslich wurde in Absprache mit der Einsatzzentrale entschieden, eine Kleintierfalle zu stellen.
In der Zwischenzeit konnte unser Tierrettungsfahrer einen geschwächten Igel und einen jungen Grünspecht retten und an die entsprechenden spezialisierten Auffangstationen übergeben. Kurze Zeit später wurde die Einsatzzentrale informiert, dass das Einfangen des vermeintlichen Siebenschläfers erfolgreich war. Als sich unser Tierrettungsfahrer der Falle näherte, stellte er mit Erstaunen fest, dass es sich nicht um einen Siebenschläfer, sondern um einen Gartenschläfer handelte. Gartenschläfer kommen in der Schweiz hauptsächlich im Jura und in den Alpen vor und haben inmitten der Stadt Zürich eigentlich nichts verloren. Für eine sofortige Freilassung war die nähere Umgebung des Fundortes ungeeignet. Deshalb brachte unser Tierrettungsfahrer den Gartenschläfer zum Eichhörnchen-Notruf Bülach, eine spezialisierte Auffangstation für Eichhörnchen und Siebenschläfer. Da der kleine fit und munter war, konnte er bereits wenige Tage später an einem geeigneten Plätzchen wieder ausgewildert werden.